Win-Win-Situation für Schule und Sportvereine
12.11.2015 | 17:26 Uhr
Dieter Karrasch, stellvertretender Leiter der Gesamtschule Wenden (rechts sitzend) und Bürgermeister Bernd Clemens (Zweiter von rechts) beim Unterschreiben der Verträge mit den Kooperationspartnern.Foto: Roland Vossel
Wenden. Früher ging es nach der Schule in den Sportverein. Doch die Zeiten haben sich geändert. Der zunehmende Ganztagsbetrieb engt die Freizeit ein. „Die längeren Verweilzeiten in den Schulen machen den Zugang zu den Vereinen schwieriger. Wir haben uns vor drei Jahren Gedanken gemacht und gesagt: Wir müssen die Vereine mit ins Boot nehmen“, sagte Dieter Karrasch, stellvertretender Leiter der Gesamtschule Wenden. Die Lehrer Markus Sutoris und Holger Uelner hätten das Ganze vorangetrieben. Als erstes habe die SG Wenden signalisiert, dass man sich eine Zusammenarbeit bei der Leichtathletik vorstellen könne.
„Wir waren damals schnell der Meinung, dass eine Kooperation nicht ausreicht“, so Karrasch. Rolf Langenbach, Berater für Schulsport bei der Bezirksregierung, knüpfte auch Kontakte zum VSV Wenden und dem Badmintonclub Hünsborn. Jetzt ist die Zusammenarbeit von Gesamtschule und den drei Vereinen auch offiziell besiegelt. In der Schule wurden entsprechende Kooperationsverträge unterzeichnet. Auch Vertreter der Gemeinde, des Kreissportbundes und des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) sind dabei. „Wir können jetzt vier zusätzliche Arbeitsgemeinschaften anbieten. Für eine dreizügige Schule haben wir 17 AGs, unter anderem Imkerei, Tanz und Fußball“, sagte Karrasch.
Fußball im Lehrplan verankert
Konkret sieht die Kooperation der Gesamtschule mit dem VSV Wenden beim Fußball so aus: Die Schule bietet eine freiwillige Schulsportgemeinschaft Fußball an. Die Gemeinde stellt die Sporthalle zur Verfügung, der VSV die AG-Leiter, die von Sportlehrern der Schule unterstützt werden. Kreissportbund und FLVW sorgen für Aus- und Fortbildung. Die Gesamtschule Wenden nimmt im Fußball am Landessportfest der Schulen teil und wird bei den Wettkämpfen vom VSV unterstützt. Die Fachkonferenz Sport verankert die Sportart Fußball im Lehrplan. Die Schule unterstützt den VSV werbewirksam, zum Beispiel auf ihrer Internetseite, am schwarzen Brett oder bei Schulveranstaltungen. Im Gegenzug unterstützt der VSV die Schule beim Tag der offenen Tür oder beim Schulfest durch ein Schnupperangebot oder präsentiert die Fußball-AG. Der Kooperationsvertrag ist unbefristet und kann zum jeweiligen Schuljahresende aufgehoben werden.
Verträge mit Leben erfüllen
„Sport und Schule kooperieren nicht erst seit der Unterschrift. Unsere Schulen, Vereine und die Verwaltung kooperieren schon seit Jahren“, betonte Bürgermeister Bernd Clemens. Dies werde jetzt noch verstärkt. „Das wird von der Bezirksregierung wohlwollend begleitet und gefördert. Seit 2009 ist es gewollt, dass sich Schule und Verein öffnen“, berichtete Langenbach.
„Der Kooperationsvertrag bietet nicht nur eine Ergänzung der AGs an den Schulen, sondern den Vereinen auch die Möglichkeit, Talente zu erkennen“, brachte es Walter Sidenstein, Schulamtsdirektor und Ausschuss-Vorsitzender Schulsport Kreis Olpe, auf den Punkt. Eine Win-Win-Situation gebe es, wenn beide Seiten die Verträge mit Leben erfüllen, so Sidenstein: „Davon bin ich überzeugt. Es wäre schön, wenn wir uns in fünf Jahren noch mal treffen und sagen können: Es gibt nicht nur die AG, sondern auch außerschulische Wettkämpfe, wo die Schulen eingeladen werden.“
Bericht WP/WR