Neuer Rasen, neuer Trainer, neue Impulse: Mindestens drei Dinge ändern sich beim Fußball-Bezirksligisten VSV Wenden zur kommenden Saison.
Während die beiden Erstgenannten hochoffiziell sind, hängt das Dritte – der Impuls – vom künftigen Trainer ab. Der heißt Jörg Rokitte und folgt auf Peter Bäumgen. Mit Bäumgens Arbeit sei man „zufrieden“, betonte Fußball-Obmann Achim Hoffmann. Dass man dennoch wechsele, begründete Joachim Schmidt, Geschäftsführung des VSV Wenden, dann mit dem Zauberwort: „Wir wollen dem Verein neue Impulse geben.“
Gestern wurde der 52-jährige A-Lizenzinhaber Jörg Rokitte an seiner künftigen Wirkungsstätte in Schönau vorgestellt. Und an Rokittes ehemaliger. Denn von 1996 bis 2002 war Jörg Rokitte schonmal Trainer beim VSV. Der Verein spielte seinerzeit erfolgreich in der Verbandsliga, und den Großteil dieser sechs Jahre auf Asche.
Nicht nur diese zwei Äußerlichkeiten haben sich gewandelt. Bei einer Abstinenz von 14 Jahren, im Fußball eine Ewigkeit, ist der Start in Schönau nur bedingt eine Rückkehr für Rokitte. „Es ist eine neue Sache,“ legte sich der Coach dann auch auf diese Formulierung fest.
Doch die alte Sache ist noch präsent. Bei Joachim Schmidt etwa. „Wir haben damals manches Ding zusammen gedreht,“ erinnerte sich Schmidt schmunzelnd. Etwa anderthalb Jahrzehnte später war der VSV Wenden wieder auf Trainersuche und obendrein hatte Rokitte seinen Abschied vom SC LWL zum Saisonende öffentlich gemacht. Da war ein Anruf logisch. „Weil wir Jörg aus den Neunziger Jahren noch kannten, war er unsere erste Adresse“, sagte Joachim Schmidt. Der Wunschkandidat gewissermaßen – und dann auch der einzige.
Für den Trainer passt das Ganze: „Erstens ist der VSV Wenden eine gute Adresse, zweitens kann ich mein Zeitmanagement so einrichten, dass ich meine Aufgabe so erledigen kann.“ Heißt: Kurze Wege. Die waren für ihn 2013 auch ein wichtiger Grund dafür, zu LWL zu gehen. Rokitte arbeitet in Attendorn und wohnt in Wenden.
Was mit „Impulsen“ gemeint ist, übersetzt Joachim Schmidt in die sportliche Sprache: „Wenn wir um Platz acht bis zwölf mitspielen wollen, brauchen wir nicht einen solchen Trainer zu holen.“
Oben mitmischen ist ganz klar das Ziel. Mehr auch? „Der Aufstieg ist ja nicht verboten,“ sagte es Achim Hoffmann in seiner eigenen augenzwinkernden Art. Aber ein Muss ist er auch nicht. Die Bezirksliga 5 ist enorm stark, ernsthafte Bewerber für Platz 1 gibt es Jahr für Jahr reichlich. Hoffmann: „Warum soll man sich da unnötig unter Druck setzen?“
Priorität hat da schon die Integration eigener, junger Leute., „Hier sind acht, neun Talente mit Perspektive,“ weiß Schmidt. Paradebeispiel dafür ist die zweite Mannschaft: Hubert Löhr, sportlicher Leiter: „Da spielen ausschließlich junge Leute.“ Und eigene.
Noch im Gange sind die Personalplanungen. Am Dienstag habe man noch lange in Gesprächen gesessen, in der nächsten Woche folgt nochmals ein „Gesprächsmarathon,“ wie Achim Hoffmann sagte. Mitte Februar soll dann alles in trockenen Tüchern sein. Drei, vier Neuzugänge seien noch geplant, „aber nicht vom Kaliber Müther“, so Hoffmann. Manuel Müther kommt, wie berichtet, vom TuS Erndtebrück.
Bericht WP 28.01.16