VSV Wenden – TSV Weißtal (So 15:00)
Platz zwei, 18 Punkte, drei Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Germania Salchendorf: Der VSV Wenden ist gut, aber nicht überragend in die Spielzeit gestartet. Dass in vielen Bereichen noch Luft nach oben ist, zeigte sich auch zuletzt beim knappen 1:0-Sieg in Hickengrund, bei dem man sich viele gute Chancen erspielte, diese aber nicht nutzte und am Ende froh sein musste, irgendwie den „Dreier“ mitzunehmen.
„Uns fehlt der Abschluss, das war auch schon gegen Lüdenscheid so. Damit steht und fällt alles. Wir haben in jedem Spiel viele qualitativ gute Situationen, machen aber die Tore nicht. Dadurch machen wir es uns oft schwer, das kann man vermeiden“, weiß Trainer Jörg Rokitte vor dem Heimauftritt gegen den TSV Weißtal (6./14). Hier gilt es, den Abstand auf die Germanen zumindest beizubehalten, bevor es dann nächste Woche am Salchendorfer „Wüstefeld“ zum absoluten Spitzenspiel kommt.
Abstimmungsprobleme, die es auch bei den „Hicken“ einige mal gab, sollten spätestens dann, wohl aber auch schon gegen die Fusionskicker aus Rudersdorf und Gernsdorf deutlich minimiert werden, was neben der Torausbeute sicherlich ein Hauptaugenmerk für Rokitte sein wird: „Weißtal ist wieder im oberen Drittel dabei, mit ihnen ist zu rechnen. Ich denke, das wird ein offenes Spiel wie gegen RWL“, erklärt Rokitte, der diesmal allerdings auf einen besseren Ausgang hofft.
Auffällig: Die mit Sicherheit von den Einzelspielern her qualitativ beste Mannschaft der Liga (Lukas Kneisel saß beispielsweise in Holzhausen nur auf der Bank) hat sich noch immer nicht so recht gefunden, die Souveränität steckt noch in den Kinderschuhen. Ein Grund ist sicherlich, dass Trainer Rokitte viele vermeintliche zentrale Mittelfeldspieler zur Verfügung stehen, die dieser aufgrund ihrer Stärken gerne in der Startelf sehen möchte, aber – wie in Hickengrund beispielsweise Christian Florath oder auch Muharrem Shabanaj – auf der Außenbahn spielen müssen. „Wir haben viele flexible Spieler“, argumentiert der Physiotherapeut, „zudem hat Muharrem das in der Rückrunde letztes Jahr fast immer gespielt.“
Abzuwarten bleibt, ob Fabian Hoffmann wieder dabei sein kann, auch Manuel Müther befindet sich wieder im Mannschaftstraining, während Tim Mazzotta weiterhin auf der Ausfallliste steht.
Rein tabellarisch steht der TSV Weißtal als Rangsechster gut da, doch die Leichtigkeit, mit der die Fusionskicker aus Rudersdorf und Gernsdorf als Neuling im letzten Jahr die Bezirksliga aufmischten, ist dahin. Das sieht auch Trainer Alfonso Rubio Doblas so: „Die reinen Fakten wie Tabellenstand, nur eine Niederlage und die Spielverläufe vor allen Dingen in den letzten vier Wochen betrachtet, fällt mein Zwischenfazit zufriedenstellend aus. Man muss bedenken, dass wir als Aufsteiger im zweiten Jahr Sechster sind. Da gibt es Schlimmeres. Es fehlt uns aber an defensiver Stabilität (Anmerk. d. Red.: 15 Gegentore), wir bekommen die Treffer viel zu einfach und sie resultieren aus groben, individuellen Fehlern. Unsere Qualität bekommen wir auch nur phasenweise ausgespielt.“
Auf dem „Nocken“ erwartet die Weißtaler sicherlich ein heißer Tanz, schließlich glaubt auch Rubio Doblas, dass der Meister am Ende der Saison aus Wenden kommt. „Sie haben den besten Kader, einen überragenden Trainer sowie ein tolles, fußballverrücktes Umfeld“, lobt der B-Lizenzinhaber den kommenden Gegner in den höchsten Tönen. Dennoch ist er weit davon entfernt, bereits im Vorfeld die weiße Flagge zu hissen. „Die Stärken sind klar im Offensivbereich zu suchen, wo das Team überragend besetzt ist. Der Gegner hat aber auch drei, vier spieltaktische Schwächen, die man offen legen muss.“
Neben den Langzeitausfällen (Jan-Michael Moses, Aleksander Brankovic, Louis Althaus und Marius Kühn) und dem gesperrten Verteidiger Bernard Krasniqi wird nun auch Konstantin Volz, der sich einen Kieferanbruch zugezogen hat, nicht auflaufen können. Unterdessen befindet sich Marlon Hoffmann im Lauftraining und könnte einen Bankplatz einnehmen.
Bericht: FuPa.net