Nach acht Minuten war die Geschichte quasi durch.
Da führte Fußball-Oberligist TuS Haltern im Westfalenpokalspiel bereits mit 3:0 beim Landesligisten VSV Wenden. Am Ende behielt der Favorit mit 5:1 (4:1) die Oberhand und zog in die 2. Runde ein.
Letzlich war die Qualität der Gäste zu groß. Dennoch: Übler hätte die Partie vor 150 Zuschauern für den VSV Wenden nicht beginnen können. Freilich waren die drei frühen Treffer allesamt ärgerlich aus Wendener Sicht.
Umstrittene Entstehung der Tore
So war dem 0:1 durch Yannick Albrecht in der 2. Minute ein Foul an Julian Eckhardt vorausgegangen, und vor dem 0:3 hatte ein Halterner im Mittelfeld die Sohle drauf gehalten. Der Unparteiische ließ weiterlaufen, Stefan Oerterer legte quer zu Marvin Möllers, der schob in der 8. Minute nur noch ein. Mit einer Superparade gegen Stefan Oerterer verhinderte VSV-Torwart Jannik von der Heiden einen noch höheren Rückstand.
Ärgerlich, aber diesmal regeltechnisch nicht umstritten, war das 0:2. Da hatte sich ein Eckball des Halterners Deniz Batman auf den kurzen Pfosten gedreht – plötzlich lag der Ball hinter VSV-Torwart Jannik von der Heiden im Netz. Wer aus dem Spieler-Knäuel war zuletzt dran? Fest stand lediglich, dass der Eckball nicht unberührt über die Linie ging, es war ein Eigentor.
Oerterer trifft
Stefan Oerterer erhöhte auf 0:4 per Foulelfmeter. Der VSV Wenden schaffte vor der Pause noch das 1:4 (35.) durch Dominic Kruse. Das 2:4 wäre gefallen, hätte Gästetorwart Rafael Hester einen Schuss von Christian Runkel in der 38. Minute nicht bravourös an die Torlatte gelenkt.
Fast das 2:4
Wenden kam mit viel Schwung aus der Kabine. Und um ein Haar wäre den Gastgebern das 2:4 gelungen. In der 48. Minute strich ein Schuss von Dominic Kruse knapp vorbei. Vier Minuten später verfehlte ein Schuss von Christian Runkel knapp das Ziel.
Umso bitterer, dass es in der 56. Minute 1:5 stand. Deniz Bartmann nutzte einen krassen Abwehrfehler und vollendete.
Für Aufsehen sorgte eine Szene mit absolutem Seltenheitswert in der 69. Minute. Der Wendener Torwart hatte geklärt. Der Ball rollte ins Aus, es wäre ein Eckball geworden. Plötzlich gab es Elfmeter für Haltern.
Begründung: Der Wendener Sebastian Großmann, der sich in diesem Moment hinter dem Tor warm machte, soll den Ball in die Hand genommen haben, als dieser noch im Feld war. Elfmeter.
Was tat der Elferschütze Nils Eisen? Er mochte ein solches „Geschenk“ nicht annehmen und schob den Ball Richtung Tor, so dass von der Heiden mühelos halten konnte. Eine faire Geste.
„Haltern hat eine sehr gute und faire Mannschaft, und hat hier auch verdient hier gewonnen,“ sagte VSV-Trainer Jörg Rokitte nachher, „zwei Tore haben wir denen geschenkt, drei sind aus einer anderen Richtung entstanden. Bis auf die ersten 20 bis 25 Minuten haben wir sehr gut gespielt.“
Bericht: WP