Dieser Sieg schmeckt besonders süß! Entsprechend ausgelassen war die Stimmung im Lager des VSV Wenden nach dem 2:0 (1:0)-Triumph im prestigeträchtigen Derby-Klassiker gegen den SV Ottfingen, der nicht nur das Spiel, sondern auch die Tabellenführung an Fortuna Freudenberg verlor.
Vor rund 300 Zuschauern knüpfte der VSV da an, wo das Team beim 5:1-Sieg gegen den SuS Niederschelden aufgehört hatte. Wenden war giftig, gallig, willig, hoch motiviert. „Wir haben das Derby von Beginn an angenommen. Wir haben die Zweikämpfe leidenschaftlich geführt und gerade in der ersten Halbzeit auch gut Fußball gespielt“, brachte es VSV-Trainer Nils Lüke auf den Punkt.
Die Hausherren waren im ersten Durchgang klar tonangebend und hatten eine Vielzahl guter Gelegenheiten, von denen sie allerdings nur eine nutzten. In der 25. Minute schlenzte Michel Schöler einen Freistoß aus 20 Metern gefühlvoll über die Mauer. SVO-Keeper Marvin Scherreiks war zwar noch dran, doch der Ball war drin. 1:0 für den VSV!
Kurz zuvor hatten die Hausherren eine Schrecksekunde zu überstehen gehabt. Der Ball zappelte schon im VSV-Netz, doch Schiedsrichter Fabian Kost erkannte den Treffer wegen Abseitsposition nicht an. Ansonsten hatte Wenden hinten alles unter Kontrolle und das Spiel fest im Griff. „Von der Qualität der Chancen hätten wir zur Pause 2:0 oder gar 3:0 führen müssen‘, befand VSV-Coach Lüke, der nach dem Seitenwechsel jedoch eine verbesserte Ottfinger Mannschaft sah, die nach einer Stunde durch Michael May die dicke Chance auf den Ausgleich hatte. Der mit 20 Treffern erfolgreichste Torjäger der Liga jagte das Leder jedoch freistehend über den Kasten. Durchatmen beim VSV!
Bitter für Ottfingen: Die letzte halbe Stunde mussten die Gelb-Schwarzen mit zehn Mann spielen, da Kubilay Basoglu nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte sah. Die Gäste hielten zwar in Unterzahl dagegen, doch zwingende Chancen erarbeiteten sie sich nicht mehr. Die hatte dafür der VSV, der aber keinen seiner Konter zu nutzen wusste. Bis zur 88. Minute. Da bediente der eingewechselte Cem Özer Koray Dalman, und der traf zum umjubelten 2:0 für Wenden – und mitten hinein ins Ottfinger Herz!
SVO-Trainer Marco Weller machte keinen Hehl aus seiner Enttäuschung, gab sich aber als fairer Verlierer. „Wenden war die bessere Mannschaft. Wir haben hochverdient verloren. In der ersten Halbzeit war uns der VSV in jeder Situatio einen Schritt voraus. Die Wendener waren handlungsschneller. Wir haben nur reagiert. Im zweiten Durchgang haben wir das Spiel offener gestaltet, wobei Wenden auch da die besseren Chancen hatte. Der VSV war heute durch die Bank besser als wir“, räumte Weller die Überlegenheit des Gegners ein.
Bleibt die Frage: Wie fühlt sich der Sieg gegen den Erzrivalen an? „Siege in diesem Duell sind etwas Besonderes. Wenden gegen Ottfingen hat ja eine Historie“, schmunzelte Lüke, der früher selbst für den SV Ottfingen spielte und daher beide Seiten kennt. Keine Frage: Der Sieg in diesem Derby schmeckt besonders süß.
(Text: Siegener Zeitung)
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