VfL Bad Berleburg – VSV Wenden 6:1
In der Zeit vom Frühstück bis zum nachmittäglichen Anpfiff des südwestfälische Derbys gegen den VSV Wenden war Bad Berleburgs Trainer Martin Uvira angesichts kurzfristiger Absagen von Vadim Hafna und Alex Koch gehörig ins Grübeln geraten. 90 Minuten später hätte er sich mit einem „Alles-richtig-gemacht“ auf die Schulter klopfen können, tat es aber nach dem 6:1 (2:1)-Kantersieg über den VSV Wenden nicht: „Der Sieg ist zu hoch ausgefallen, denn so gut waren wir nicht.“
In der 1. Halbzeit setzten die Wittgensteiner gezielt Nadelstiche über die linke Seite mit Kai-Philipp Dengler, was schlussendlich im logischen 1:0 mündete, als der Linksaußen klug auf Berleburgs Besten, Benedikt Schneider, zurückpasste, der zum 1:0 abschloss (26.). Das 2:0 war eine Kopie des 1:0, nur fiel es auf der anderen Seite, nachdem Benyagoub auf Christoph Geisler (41.) gelegt hatte.
Die Gäste aus dem Wendschen enttäuschten bis dahin. Technische Fehler und mangelnde Zweikampf-Konsequenz führten zu vielen Ballverlusten. „Wor waren taktisch nicht auf der Höhe und in den Zweikämpfen nicht wach genug“ monierte Trainer Manuel Fernholz zurecht. Auch Andre Schilamow blieb merkwürdig blass. Und so war es fast schon überraschend, dass Dominic Kruse nach einer abgewehrten Ecke in der 45. Minute erneut flanken durfte und Kapitän Marco Bäumer völlig freistehend wuchtig zum 1:2 ins Netz köpfte.
Nach dem Seitenwechsel brachte VSV-Trainer Manuel Fernholz Michel Schöler ins Mittelfeld, wodurch das Spiel seines Teams wesentlich mehr Struktur bekam. Gefährlich wurde man jedoch allenfalls nach Standardsituationen. Die Feldüberlegenheit der Gäste nährte zwar den Verdacht, dass das Spiel noch kippen könnte, doch dann kam bei den Wittgensteinern Ahmad Ibrahim, der zunächst einen mustergültigen Konter mit lehrbuchmäßigem Hinterlaufen mit Benyagoub (3:1) zelebrierte, dann Bäumer zum 4:1 vernaschte und schließlich noch ein Solo zum 5:1 ab (67., 68. und 75.) abschloss – Hattrick!
„Angefressen“ war Wendens Trainer Manuel Fernholz, der die Angriffsleistung seiner Elf nicht ganz zu Unrecht als „Frechheit“ einordnete. „Wir hatten zwar viel Ballbesitz, aber bei uns war viel zu wenig Bewegung drin“, kritisierte der Coach.
Allerdings musste er aus privaten Gründen Christian Runkel und dann auch noch die erkrankten Florian Bublitz und Julius Arens ersetzen. Drastisch daher des Trainers Fazit: „Wenn bei uns Spieler ausfallen , werden wir ein Problem haben. Die Trainingswoche war aufgrund von Erkrankungen einfach scheiße. Jetzt stehen wir unten drin, und der Abstiegskampf hat für uns begonnen, denn das war heute viel zu wenig von uns.“
Schiedsrichter: Johanna Kotthoff – Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Benedikt Schneider (26.), 2:0 Christopher Geisler (41.), 2:1 Marco Bäumer (45.), 3:1 Ahmad Ibrahim (67.), 4:1 Ahmad Ibrahim (68.), 5:1 Ahmad Ibrahim (75.), 6:1 Tarek Benyagoub (81.)
Bericht: FuPa.net