Niederlage im ersten Heimspiel

VSV Wenden – Rot-Weiß Hünsborn 0:2

Einen letzten Spurt zog Luca Künchen, Angreifer von Rot-Weiß Hünsborn, noch an, lief seinem Gegenspieler Jan Kemper davon, rannte am Schlussmann des VSV Wenden, Julian Kucharske, vorbei und schob die Kugel aus spitzem Winkel in das leere Tor. 2:0 – die Entscheidung. Das dachte sich auch Hünsborns Trainer Andreas Waffenschmidt, setzte zu einem Jubellauf an und versank in der Hünsborner Spielertraube. „Ich bin noch ein bisschen aus der Puste weil ich seit 20 Jahren nicht mehr so gesprintet bin“, sagte Waffenschmidt unmittelbar nach dem Abpfiff und ergänzte: „Ich freue mich einfach für die Jungs.“

In einem Derby, das mehr von der Spannung lebte, als von fußballerischer Spielkultur, setzten sich die Gäste aus Hünsborn letzten Endes verdient beim VSV mit 2:0 durch. Den Hausherren fehlte vor 600 Zuschauern bei regnerischem Wetter die spielerische Klasse, um gegen den effektiveren Nachbarn Zählbares mitzunehmen. „Wir hatten sehr wenig Lösungen nach vorne und zu viele Abspielfehler“, musste auch Wendens Trainer Manuel Fernholz zugeben.

Tatsächlich passte sich die Partie besonders im ersten Durchgang den Witterungsbedingungen an. RWH-Kapitän Henrik Blecker hatte noch die vielversprechendste Torgelegenheit einer ansonsten schwachen Anfangsphase (5.), scheiterte mit seinem Versuch jedoch am gut parierenden Kucharske. Als sich beide Mannschaften gerade mit einem torlosen Remis zur Pause angefreundet hatten, schlugen die Gäste mit ihrer zweiten Möglichkeit eiskalt zu. Simon Webers hart geschossener Ball landete im Toreck des Wendener Kastens (40.). Erst im Anschluss wurde das Niveau zunehmend besser. Alexander Horst verpasste den postwendenden Ausgleich (42.).

In der Folge hatte Wenden seine beste Phase, erneut Horst traf nur das Aluminium (48.). „In den ersten Minuten der zweiten Halbzeit hatten wir viel Glück, weil Wenden einiges investiert hat“, konstatierte Waffenschmidt, dessen Mannschaft die kritische Phase aber überstand und nach etwa einer Stunde das Spielgeschehen wieder in den Griff bekam. Henrik Blecker ließ gute Chancen auf die vorzeitige Entscheidung aus (55., 57.). Auf eine wirkliche Wendener Schlussoffensive warteten die Zuschauer vergeblich – stattdessen machte Künchen in den Schlusssekunden dann den Derbysieg der Hünsborner perfekt.

Geschlossen will RWH seinen Erfolg auf der Wendener Kirmes feiern, „befürchtet“ der Trainer. Bei Wenden hingegen dürfte die Freude auf das Wochenende einen Wermutstropfen erhalten haben. Nach dem 3:3 in Drolshagen zum Auftakt steht der VSV im nächsten Spiel gegen Hüsten schon gehörig unter Druck, während die Gäste aus Hünsborn nach dem spielfreien ersten Spieltag einen Start nach Maß feierten.

Schiedsrichter: Christian Liedtke (Neuenrade) – Zuschauer: 600 
Tore: 0:1 Simon Weber (40.), 0:2 Luca Künchen (90.+1)

Bericht: FuPa.net