Das war es wohl mit dem Klassenerhalt. Der TSV Weißtal hat sein eminent wichtiges Heimspiel gegen den VSV Wenden mit 0:4 (0:2) verloren. Durch den gleichzeitigen Sieg des FSV Werdohl II beim SC Lüdenscheid beträgt der Rückstand zum rettenden Ufer mittlerweile sechs Punkte bei nur noch drei auszutragenden Partien.
„Auch wenn ich im Vorfeld von der aller-, allerletzten Chance gesprochen habe, dürfen wir die Flinte nach der Niederlage heute nicht ins Korn werfen. Natürlich ist es fast unmöglich den Klassenerhalt noch zu schaffen. Aber wir müssen das Unmögliche möglich machen“, ruderte TSV-Trainer Alfonso Rubio Doblas nach der Partie zurück und zeigt sich trotz der scheinbar aussichtslosen Lage weiterhin kämpferisch.
Vor 90 Zuschauern auf dem Gernsdorfer „Henneberg“ war es zunächst ein Spiel auf Augenhöhe. Die erste große Chance der Partie hatte die Heimelf. Nach einer schönen Hereingabe von Sandor Karolyi scheiterte Ladislav Biro jedoch an VSV-Zerberus Andreas Klein. Das Tor machte dann der Gast. Wendens Torjäger Timo Halbe markierte nach 36 Spielminuten die Führung.
„Das hat er richtig gut gemacht. Ein super Tor. Bis dahin hat man aber nicht gemerkt, wer auf Platz 3 der Tabelle steht und wer um den Klassenerhalt kämpft. Dann merkt man aber den Qualitätsunterschied. Wenden nutzt eiskalt seine Chancen aus und wir machen eben das Tor nicht. Hinzu kommt, dass wir die Gegentreffer immer wieder durch grobe individuelle Fehler einleiten und dann ein Pass in die Schnittstelle der Abwehr genügt, um ein Tor gegen uns zu erzielen. Eine Spitzenmannschaft wie Wenden bestraft sowas eben“, konstatierte Rubio Doblas. Das 2:0 für die Gäste lief genau nach beschriebenem Muster. Ein Pass in die Nahtstelle verwertete Michel Alfes (41.).
Nach dem Seitenwechsel hatte der TSV wieder die erste große Chance. Dennis Schmidt zog aus 20 Metern ab, traf aber nur das Lattenkreuz. Das Tor machten erneut die Sauerländer. Timo Halbe fixierte mit dem 3:0 seinen Doppelpack und erhöhte die Führung (64.). Danach dezimierte sich die Heimelf auch noch selbst. Nach wiederholtem Foulspiel sah Stephan Schneider eine Gelb-Rote Karte und flog vom Platz (76.). Die Schützlinge von Trainer Peter Bäumgen, die am Mittwoch durch einen Sieg im Elfmeterschießen über Landesligist Rot-Weiß Hünsborn ins Pokalfinale einzogen, nutzten die Überzahl eiskalt aus. Der eingewechselte Tobias Schneider erzielte nur vier Minuten später nach einem Konter das 4:0 (80.). Danach bot sich der Heimelf noch die Chance auf den Ehrentreffer. Rafael Berndt lief alleine auf Gäste-Keeper Andreas Klein zu, schoss aber neben das Tor, so dass es beim 0:4 aus Weißtaler Sicht blieb.
„Das ist eben der Unterschied. Wenden macht aus fünf Chancen vier Tore, wir eben nicht und deshalb haben wir auch zu Recht verloren. Ich kann meiner Mannschaft den Willen nicht absprechen, sie hat von Beginn an Gas gegeben und wollte gewinnen. Aber die Qualität ist einfach nicht da, das muss man so sagen. Wir schießen einfach zu wenig Tore und machen zu viele grobe individuelle Fehler. Jetzt gilt es weiter zu arbeiten und vielleicht den Klassenerhalt doch noch irgendwie zu packen“, hofft der Spanier. (dk)
Quelle: expressi.de